Von Statista kommen Zahlen zur deutschen Glücksspielindustrie. Danach sollen die Umsätze der Industrie in Zukunft zwischen 16 und 17 Milliarden Euro stagnieren. Die Tatsache, dass Wettbüros, Lottoannahmestellen und Spielhallen während der letzen zwei Pandemie-Jahre geschlossen waren und viele Menschen kein oder weniger Geld verdienen konnten, habe den Umsatz von rund 16 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf schätzungsweise 5,1 Milliarden in 2020 fallen lassen. Laut Einschätzung des Statista Industry Outlooks wird sich das Spiel-, Wett- und Lotteriewesen bis 2023 aber wieder erholt haben. Allerdings prognostizieren die Analystinnen und Analysten keinen weiteren Umsatzanstieg in den Folgejahren. Sie gehen davon aus, dass die Umsätze der Glücksspielindustrie zwischen 16 und 17 Milliarden Euro stagnieren werden.
Der legale Glücksspielmarkt in Deutschland erwirtschafte rund die Hälfte seiner Umsätze aus dem Lotteriegeschäft, heißt es in der Mitteilung von Statista weiter. Danach macht vor allem die staatliche Lotterie laut Jahresreport der Glücksspielaufsichtsbehörden etwa 40 Prozent der Einnahmen aus, weitere zehn Prozent entfallen auf Klassen-, Sozial- und Sparlotterien. Spielautomaten seien mit 41 Prozent die zweitgrößte Einnahmequelle. Daneben sind laut Statista Sportwetten zwar populär, aber eher umsatzschwach und auf dem illegalen Glücksspielmarkt der größte Umsatztreiber, gefolgt von Online-Casinos.
Laut Deutschem Sportwettenverband wachsen die Umsätze der Branche allerdings seit vielen Jahren: Mit rund 9,4 Milliarden Euro Spieleinsätzen und 470 Millionen Euro gezahlter Sportwettsteuer im Jahr 2021 lägen die Zahlen in etwa auf Höhe des Vor-Corona-Jahres 2019, so der Verband. (games & business berichtete im März.) Die ersten Lizenzen für Sportwettenanbieter wurden im Oktober 2020 vergeben. Mittlerweile haben 35 Anbieter eine Lizenz von der zuständigen Behörde erhalten, womit ein Großteil der Marktes legal und reguliert ist.
Weiter heißt es, dass das Thema Glücksspiel trotz seines Suchtcharakters in der breiten Öffentlichkeit eher unkritisch akzeptiert werde: Anbieter wie Tipico und bwin seien beliebt bei der Bevölkerung. Vor allem auf Fußballspiele werde in Deutschland gerne gewettet. Dass das Wettwesen mittlerweile Teil des Profisports geworden ist, zeige beispielsweise die große Anzahl der Trikot- und Ligasponsoren aus der Glücksspielbranche.
Grafik: © Statista
2 Gedanken zu „Glücksspielindustrie: Erst Erholung, dann Stagnation“